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Wasserwelten Flims

Auszüge aus der Website Flimselectric:

Vor rund 9500 Jahren wurde beim weltweit zweitgrössten Bergsturz das Gebiet von Tamins bis nach Ilanz verschüttet; nur der Flimserstein ragte aus den Felsmassen hervor. In Ilanz staute sich der Rhein, der sich jedoch seinen Weg zurückeroberte und die Ruinaulta entstehen liess. Im Gebiet rund um die Tschingelhörner und das Martinsloch zeugen einmalig gut erkennbare Gesteinsschichten davon, wie die Alpen und unsere Täler entstanden sind. 2008 wurde die Tektonikarena Sardona zum UNESCO-Weltnaturerbe bestimmt. Das Projekt Wasserwelten Flims liegt inmitten dieser einzigartigen Natur und bildet eine ideale Plattform zur intensiven Auseinandersetzung mit der Entstehungsgeschichte und den Naturphänomenen unserer Region.

Bild rechts - Copyright: Andres Büchi/Beobachter

Alle Flimser Seen liegen auf dem Material dieses Bergsturzes.. Die beiden grössten Seen – der Caumasee und der Crestasee – werden unterirdisch gespeist. Der Caumasee hat auch keinen oberirdischen Abfluss, er ist gewissermassen das «Fenster» eines grossen Grundwassersees. Sein Wasser ist aussergewöhnlich rein und stammt je nach Jahreszeit zu 70 bis 90 Prozent aus dem Karstsystem Vorab. Lediglich 10 bis 30 Prozent sind auf die Schneeschmelze und auf lokale Niederschläge zurückzuführen. Die intensive, türkisblaue Farbe ist eine Folge der Lichtstreuung an kleinen, anorganischen Schwebstoffen (wie Calcitkristallen) im hochreinen Wasser.

In mehrjährigen Untersuchungen wurde die verborgene Welt des Wassers wissenschaftlich analysiert und mittels komplexen Computersimulationen nachgebildet. Dabei hat sich gezeigt, dass im Raum Flims neben den vielen oberirdischen Bachläufen auch vier verschiedene Grundwassersysteme existieren. Ein Phänomen, welches massgeblich durch den prähistorischen Flimser Bergsturz geprägt ist. Über Jahrtausende hat sich das Wasser im Kalkgestein neue Wege gesucht und dabei weit verzweigte unterirdische Röhrensysteme – ein so genanntes Karstgebiet – gebildet.

In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde belegt, dass die unterirdischen Zuflüsse des Caumasees durch den neuen Umfahrungstunnel Flims gestört werden. Mit einem komplexen Geländemodell und anschliessender Simulation der Grundwassersysteme konnte der Schaden beurteilt werden, und es liessen sich geeignete Gegenmassnahmen ableiten. Als schonendste Möglichkeit, dem Caumasee die fehlende Wassermenge wieder zuzuführen, wurde von den Wissenschaftlern eine ergänzende Einspeisung von Platt Alva-Wasser in den Prau Pulté Bach ermittelt – mit zusätzlicher Möglichkeit für eine Zumischung von Wasser aus dem Flembach. Jährlich werden dazu rund 300'000 m3 Wasser benötigt. Phosphatgehalt, Trübung, Temperatur und Wassermenge werden an verschiedenen Stellen ständig überwacht, um die Wasserqualität und die typische Farbe des Caumasees nicht zu beeinträchtigen.

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Das Projekt "Wasserwelten Flims" umfasst die gesamte Region Flims – vom tiefsten Punkt in der Ruinaulta (Rheinschlucht) bis zu den Gipfeln des UNESCO-Weltnaturerbes, der Tektonikarena Sardona. Eines der primären Ziele des Projekts ist es, den vorhandenen Wasserreichtum optimal zu nutzen – zur Produktion von Trinkwasser, zur Erzeugung von elektrischer Energie, zum Einsatz in Beschneiungsanlagen und zur Regulierung des Caumasees. Um die Bauarbeiten möglichst effizient zu gestalten, werden alle diese Teilprojekte gleichzeitig in Angriff genommen.

www.wasserweltenflims.ch




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